Ein paar von euch hatten sich Lieder gewünscht, zu denen sie die Geschichte dahinter erfahren wollten und heute nehme ich mir die Zeit, diese Geschichten zu erzählen. 
Es ist für mich selber immer spannend - es ist wie ein musikalisches Tagebuch. Manchmal weiß ich, wenn ich den Titel allein lese, gar nicht mehr genau, warum ich dieses oder jenes Lied schrieb. Aber wenn ich es mir dann anhöre oder es singe, fällt mir die Situation oder die Geschichte dahinter wieder ein und das meisten auch mit allen damit verbundenen Gefühlen und Nebengeschichten, viel intensiver, als ein normales Tagebuch es sein könnte. Darum mag ich den Gedanken und wenn es noch mehr Lieder gibt, deren Geschichten ihr gerne erfahren wollt, lasst es mich einfach wissen. Das ist auch für mich eine spannende Reise. 
Ich fange einfach der Reihenfolge nach an und blättere nebenher durch den Beitrag auf meiner Facebook-Seite. (Dies wird vermutlich ein längerer Beitrag - ich hoffe, ihr bringt Geduld mit) ;-) 

Nicole fragte nach der Legende vom Eiswind und der Legende vom Feuertanz. 
In der Geschichte, in der diese beiden Lieder verankert sind, kommt zuerst die Legende vom Feuertanz. Grundsätzlich geht es in beiden Liedern um Inat Laronn und seine spätere Frau Sakaris, sprich im eine Geschichte mit dem Hintergrund der Drachenlande zur Zeit der ersten Drachenwelt. 
Inat Laronn war das Sohn des Roten Drachen. Dieser hatte seinen Sohn aber verstoßen, nachdem seine Mutter, Lauriel, bei seiner Geburt durch schwierig verflochtene Ereignisse ums Leben gekommen war. Die Hebamme brachte damals das Kind, um es zu retten, zu demjenigen, von dem sie glaubte, dass man das Kind dort am wenigsten suchen würde: dem Kupfernen Drachen. Dieser sah eine Chance darin, das Kind eines Drachen und einer Legendenweberin nach seinen Vorstellungen großzuziehen und übergab es einem seiner treuesten Diener. Dieser sorgte für eine sehr anspruchsvolle Erziehung Inat Laronns. Er lernte viele Krampftechniken, auch Magie (ja, wirklich - unter anderem auch die schwarze Sprache) und sehr viel Wissen über die verschiedensten Geheimnisse der Welt. 
Letztlich sollte er an einem Turnier teilnehmen, in dem ein Sieg eine strategisch günstige Position mit sich bringen konnte. Inat Laronn wusste damals nicht, dass er auch nur Spielfigur im Schicksalsschach der Drachen war, also tat er sein Bestes, traf aber im Rahmen des Turniers zum ersten Mal auf Sakaris und es funkte - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Legende vom Feuersturm erzählt genau davon, von den ersten Tagen in denen sich Inat Laronn und Sakaris in der Festung, wo das Turnier stattfand, begegneten und näher kamen. 
Später heirateten sie sogar und waren ein starkes, machtvolles Gespann in den Kriegen und politischen Ereignissen der Welt. 
Die Legende vom Eiswind erzählt hingegen vom Ende Sakaris. 
Es war damals so, dass Inat Laronn nicht das einzige Kind eines Drachen war. Der Schwarze Drache hatte lange davor dem Silbernen Drachen das Geheimnis der Schöpfung gestohlen und einer Frau unglaublich viel Macht versprochen, wenn sie ihm dafür half, etwas zu erschaffen. 
Die Frau ließ sich auf den Handel ein und gebar Zwillinge. Ein Kind händigte sie dem schwarzen Drachen aus und ein Kind band sie an Weltenwacht, wo der Drache es nicht finden konnte: die Kaiserin von Weltenwacht. 
Aus dem Kind, das dem schwarzen Drachen gegeben wurde, wurde eine mächtige junge Frau und diese griff sich irgendwann der Kupferne Drache, um daraus eine Waffe zu formen. Diese Waffe - Uzara - gab er Inat Laronn an die Hand, um sie in den Krieg zu führen. 
Asrakjal, der Mann, der die Frau, die zu Uzara geworden war, geliebt hatte, konnte seinen Schmerz nicht verwinden. Er durchforstete die Welt nach einer Waffe, die stark genug war, um sie für seine Pläne einzusetzen und schwor, Inat Laronn das gleiche anzutun, was er ihm angetan hatte. 
Er fand eine Waffe und tötete Sakaris mit einem Schwert aus Flüsterstahl, für dessen Wunden es keine Heilung gab. Inat Laronn war außer sich und verbannte alles, was jemals hatte fühlen können, in ein eisiges Grab in seinem Herzen und wurde zu dem kaltherzigen, unnahbaren und mitleidlosen Feldherrn, der er seitdem war. 

Für mich war diese Geschichte immer eine der Liebsten, nicht nur, weil ich das Glück habe, die Rolle der Lauriel zu spielen. 
Manchmal hat man das ja einfach, dass eine Geschichte ganz tief berührt und nicht mehr los lässt. Und damals hatte ich den beiden, die sich diese Geschichte ursprünglich einmal ausgedacht hatten versprochen, darüber zu schreiben (lange, ehe ich selbst am Hintergrund und der Welt der Drachenlande schrieb). 
Dann wollte es der Zufall so, dass Janko vom See damals eine Frau für ein Musikvideo suchte. Das Video kam nicht zustande, aber wir trafen uns einige male und auch Maria, meine beste Freundin und grandiose Musikerin, war dabei. 
Ich weiß noch, dass ich am ersten Tag dieses Wochenendes Die Legende vom Feuersturm schrieb - also den Text genauer gesagt. Abends fuhr Janko dann Maria nach hause und die beiden brüteten noch auf der Fahrt eine Melodie aus. Da der Abend und die Unterhaltungen von Musical-Gedanken geprägt waren, bekam die Melodie auch ganz leichte Musical-Noten (was ich liebte). Ich liebe übrigens auch bis heute Jankos Stimme in beiden Liedern und es bricht mir bis heute das Herz, dass es danach nie wieder zu einer Zusammenarbeit kam. Er ist ein phantastischer Musiker. 
Wir nahmen also das eine Lied auf und machten uns dann an das zweite. Ich schrieb den Text, die beiden halfen mir, ihn ein bisschen zurecht zu schleifen und tatsächlich weiß ich nicht mehr so genau, wer die Melodie letztlich schrieb, ich glaube aber, sie geht auch auf Jankos Konto. Er spielt auch die Gitarre - so schön wie er kann ich das gar nicht. 
Und dann nahmen wir das zweite Lied auf. Himmel - es war so spät abends und er hat so laut gesungen, ich hatte wirklich Angst, die Nachbarn stehen gleich vor der Tür. Und bis heute sind das zwei meiner allerliebsten Lieder und ich würde sie SO gern nochmal aufnehmen, aber dafür bräuchte ich eine starke, männliche Stimme, die sich das zutraut und richtig viel Lust darauf hat. Wenn sich also jemand berufen fühlt, Inat Laronn zu singen: Melde dich bei mir! (bitte)

 

Gehen wir zum nächsten Song, da geht es ein bisschen ans Eingemachte. Brita-Kara hat sich die Geschichte hinter "Feuerengel" gewünscht:
Tja - wo fange ich da an? 
Ich habe damals einen Mann kennen gelernt, der sehr darum bemüht war, mich für sich zu begeistern (ich war nämlich am Anfang gar nicht so begeistert). Aber ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass er nicht recht gut wusste, wie man eine Frau bezirzen kann. Sein Beruf war es, Ritterturniere auf großen Mittelaltermärkten zu organisieren und auch selber zu reiten. Er war meisten der böse schwarze Ritter hoch zu Ross, der bad boy auf den wir Mädels ja viel zu oft viel zu sehr stehen, weil wir glauben, dass er eigentlich ein gutes Wesen hat, das man nur freilegen muss .. ja, Stoff zahlreicher Serien, Bücher, Filme und.. Turniere. 
Das ganze ging etwa ein Jahr und er war an den Wochenenden meistens auf den Märkten mit seinen Pferden und seinen Mitstreitern. 
Irgendwann, als es auf die neue Saison zuging, hing es plötzlich am seidenen Faden, ob er bei seinem Hauptauftragsgeber weiter beschäftigt sein würde. Ich weiß nicht mehr genau, was damals eigentlich war, ob die zwei sich gestritten hatten oder der Veranstalter einfach eine andere Gruppe haben wollte, das ist zu lange her. Aber die ganze Gruppe hing daran und ich wollte helfen. 
Damals ging es, wenn ich mich richtig erinnere, um eine Unterschriften-Aktion zur Rettung der Gruppe und ihrer Pferde, die auf die Einnahmen der Saison angewiesen waren und ich beteiligte mich mit einem Lied, dass ich vorerst exklusiv denen zur Verfügung stellte, die sich an den Unterschriften beteiligten (so in der Art war das glaub ich). Außerdem kam dann plötzlich noch ein Radio-Interview von mir dazu usw. 
Das Lied sollte die wirklich schöne Abend/Nachtshow beschreiben, die diese Rittergruppe auf den Märkte aufführte, wenn es dunkel wurde. Da war viel Feuer im Einsatz, auch Flügel aus Feuer, die mein damaliger Freund trug und aus den wunderschönen Bildern, die diese Show malte, hatte ich ein Lied gebastelt, im Grunde erzählt das Lied also von den Phantasien, die mein Kopf dazu gemalt hat und ich habe versucht, so nah wie möglich an der Show zu bleiben. 
Was niemand wusste war, dass mitten in dieser ganzen Aktion diese Beziehung zwischen mir und ihm in die Brüche ging, weil ich damals etwas über ihn erfahren hatte, was mich sofort zum klaren Rückzug bewegte. Das war ziemlich traumatisch und gruselig, aber letztlich ging es ja nicht nur um ihn, sondern um die ganze Gruppe und auch um die Tiere. 
Ich habe also die Aktion zu Ende geführt, habe auch das Interview gemacht (wenn auch an einigen Stellen mit schwer zusammengebissenen Zähnen) und war dann froh, als der ganze Spuk vorbei war. 
Das Lied mag ich trotzdem. Es erzählt eine Geschichte, die ich schön finde und deren Bilder mir gefallen haben und ich weiß, dass dieses Lied damals auch noch bei der Show gespielt wurde, aber ich habe mich dann sehr schnell davon distanziert. Das Leben schreibt schon manchmal komische Geschichten, oder?

 

Der nächste Wunsch kam von Sarah und fragte nach dem Hintergrund der Samidha Lieder:
Ja - ach ja, damals. Das war zu den Zeiten, zu denen der Larphof noch aktiv war und das waren wirklich sehr schöne und besondere Zeiten. 
Ich hatte damals sehr viel und intensives Spiel mit dem Veranstalter - vermutlich weil wir beide einen gewissen Hang zu tragisch-dramatischen Geschichten hatten. Und ich glaube, mit dem allerersten Samidha-Lied wollte ich ihm einen kleinen, freundschaftlichen Stich versetzen, also schrieb ich von der unerfüllten Liebe einer jungen Frau zu einem Inquisitor, dem sie das Leben rettete wofür sie letztlich ihr eigenes Leben opfern musste, weil sie unter den Verdacht geriet, eine Hexe zu sein. Ich war eigentlich gemein, denn ich wollte eine Geschichte schreiben, mit der ich ihn wirklich ins Herz treffen konnte und ich glaube, das ist mir auch so halbwegs gelungen. 
Ich kann mich auch erinnern, wann, wo und wie ich es ihm zum ersten mal vorsang - er selbst spielte ja einen Inquisitor. Das war schon schön damals. 
Naja und dann hatte er irgendwann Geburtstag und seine Freunde hatten sich überlegt, dass auf dem Con, auf dem er Geburtstag hatte, etwas besonderes passieren sollte. Er sollte von seinem Drachen träumen, der ihn vor verschiedene Aufgaben stellte. Da war alles mögliche dabei und wir hatten alle zusammen wirklich einen wahnsinnigen Spaß dabei, das alles auszuhecken. Eine Aufgabe dabei war es, sich in bestimmten Situationen seiner Vergangenheit wiederzufinden und sich seinen Taten zu stellen. 
So kam es eben auch, dass er sich Samidha stellen musste. Die Rolle stellte freundlicherweise meine liebe Freundin Maria dar, die neben ihrer musikalischen Gabe auch eine begnadete Schauspielerin ist. Wir schminkten ihr also wirklich gruselige Brandwunden überall hin und er musste sich ihr gegenüber verantworten und erfuhr so zum ersten mal, dass die Geschichte für ihn tatsächlich wahr war. 
Irgendwie hatte es Maria und mich dann gepackt und wir haben weiter an der Geschichte gebastelt. Samidha, die ihren Körper verkaufen musste, um ihre schwerkranke Mutter zu pflegen und wir erfanden auch noch Samidhas Schwester mit dazu, die voller Hass und Zorn zurückgeblieben ist. Irgendwie hoffe ich ja, dass wir irgendwann nochmal dazu kommen, die Geschichte weiter zu basteln.


Ich glaube, das war es schon. Mehr Lieder wurden nicht genannt. Wenn ihr noch Fragen habt oder euch noch mehr Lied-Hintergründe wünscht, schreibt es mir doch einfach hier in die Kommentare. Ich antworte auch ganz sicher :-)

Liebe Grüße und euch allen einen guten Start in die Woche <3

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